geschichte

Im Verlaufe der Jahre 1993 und 1994 sind die Verantwortlichen der öffentlichen Bibliotheken und der Kantons- und Universitätsbibliothek übereingekommen, eine Vereinigung zu gründen, allgemein gültige Bibliotheksnormen einzuführen und Massnahmen auszuarbeiten zur Regelung des Subventionswesens und der Entlöhnung des Bibliothekspersonals. Herr Jean- Marc Dücrey hat dabei eine zentrale Rolle gespielt. Am 22. Februar 1995 wurden diese Vorarbeiten in Bulle mit der Gründungsversammlung unter der Leitung der ersten Präsidentin, Frau Marie-Claire Dewarrat, Schriftstellerin, abgeschlossen. 1997 übernahm Frau Claudine Lerf-Vonlanthen das Präsidium, 2004 folgte Frau Rose-Marie Ducrot. Seit 2010 war Frau Dominique Nouveau Stoffel in diesem Amt, gefolgt von Ursula Hänni. Seit 2017 ist das Präsidium durch Pierre Buntschu besetzt. BiblioFR zählt heute 68 Mitgliederbibliotheken.

 

Hauptziel der Vereinigung war von Beginn an die Unterstützung der allgemein-öffentlichen Bibliotheken, damit diese den Lesebedürfnissen ihrer Benutzer und Benutzerinnen gerecht werden können. Seit ihrer Gründung berät die ABF-VFB Bibliotheken und Bibliotheksmitarbeitende, fördert den Gedankenaustausch, unterstützt die Professionalisierung der Bibliotheksarbeit und bietet Weiterbildungskurse an.

 

Zu diesem Zweck hat die Vereinigung im gesetzgeberischen Bereich am 6. März 2001 mit dem Kanton eine Vereinbarung abgeschlossen, welche drei Punkte beinhaltet: die jährliche Beantragung eines Unterstützungsbeitrages bei der Loterie romande (LORO), die Ernennung eines oder einer Bibliotheksbeauftragten für die allgemein-öffentlichen Bibliotheken durch die Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) und die Schaffung eines staatlichen Ausbildungsfonds zu Gunsten der allgemein-öffentlichen Bibliotheken. Die Vereinigung beteiligte sich auch massgeblich an den Diskussionen zur Ausarbeitung der Direktiven für allgemein-öffentliche Bibliotheken der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) vom 14. Juli 2004. Diese Richtlinien regeln die notwendigen Voraussetzungen zur Gründung und zum Betrieb von allgemein-öffentlichen Bibliotheken.

 

Als Partnerin von kantonalen und kommunalen Behörden hat sich die ABF-VFB auch mit dem Dossier Finanzierung von Bibliotheken befasst. Die seit 2003 glücklicherweise alljährlich wieder erneuerte Unterstützung der LORO wird vollumfänglich an die öffentlichen und die kombinierten Schul- und Gemeindebibliotheken verteilt. Von den öffentlichen Organen wurden noch weitere finanzielle Beiträge bewilligt, z.B. im Bereich Weiterbildung. Die Stelle einer Bibliotheksbeauftragten in Teilzeit (zuerst 10%, später 20% und heute 50%) konnte 2003 von der KUB geschaffen werden. Nachdem Frau Lise Ruffieux diesen Posten 7 Jahre innehatte, übte ab Ende 2009 bis April 2014 Frau Nicole Naef dieses Amt aus. Es folgten ihr Angélique Joye (bis 2017) und Geneviève Ingold (bis Dezember 2018). Am 1. Februar 2019 hat die heutige Bibliotheksbeauftragte Therese Salzmann das Amt übernommen.

 

Von Beginn an hat sich die Vereinigung insbesondere um mehr Unterstützung der Öffentlichen und kombinierten Gemeinde- und Schulbibliotheken bemüht, um der wachsenden Disparität dieser Bibliotheken innerhalb des Kantons entgegenzutreten. Bislang waren die Ergebnisse dieser Bemühungen eher bescheiden, aber allmählich eröffnen sich interessante Perspektiven. So könnte der Kanton im Rahmen des Projekts "Vision Bibliotheken 2025", an dem BiblioFR beteiligt ist, punktuell gezielt Projekte unterstützen, insbesondere zur Förderung von regionalen Bibliotheksverbünden und zur Professionalisierung. Das konkrete Projekt soll partizipativ in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren auf Gemeinde-, Bezirks- und Kantonsebene entwickelt werden.